
Ist E10-Benzin für den Offroad-Einsatz sicher?
Die meiste Aufmerksamkeit galt dem E10-Benzin für Autos, doch JLM Lubricants erklärt, dass mit Ethanol versetzter Kraftstoff auch andere Motoren beeinträchtigen kann.

Jedes seriöse Unternehmen muss seine Umweltverantwortung ernst nehmen. JLM Lubricants bildet da keine Ausnahme. Dennoch ist es ökologisch wenig sinnvoll, dass ein vermeintlich umweltfreundlicher Kraftstoff die Motorlebensdauer verkürzt, und noch weniger sinnvoll ist es, die Sicherheit zu beeinträchtigen. E10 kann für beide Probleme verantwortlich sein.
Warum E10?
Um einen Teil des aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Benzins durch eine „erneuerbare“ Alternative zu ersetzen, wird dem Zapfsäulenkraftstoff Ethanol beigemischt, wobei der derzeitige EU-Höchstwert 10 Volumenprozent beträgt.
Da Ethanol in der Regel aus Nahrungsmitteln und nicht aus Rohöl hergestellt wird, wird es als umweltfreundlich beworben. Dies könnte den Eindruck erwecken, es sei harmlos. Tatsächlich ist E10 jedoch aggressiv gegenüber bestimmten Materialien, verfügt nicht über wichtige Schmiereigenschaften und ist relativ instabil. Zudem lässt es sich schlecht mit Benzin mischen und ist hygroskopisch. Sobald der Ethanolgehalt von E10 eine kritische Menge an Feuchtigkeit aufnimmt, trennt es sich. Diese „Phasentrennung“ führt dazu, dass sich ein relativ niedrigoktaniges, abgestandenes fossiles Benzin über einem wertlosen, unbrennbaren, trüben Schlamm befindet, der, sollte er in das Kraftstoffsystem gelangen, zum Motorausfall führen kann.
Warum unterscheiden sich kleine Motoren von Autos?
Die meisten Autos werden das ganze Jahr über genutzt, und ihre Tanks werden relativ regelmäßig mit frischem E10 aufgefüllt. Boote und kleine Motorgeräte wie Rasenmäher oder Kettensägen werden eher saisonal betrieben. Besonders im Winter herrschen für E10 die schlimmsten Bedingungen. Schwankende Außentemperaturen in Verbindung mit feuchter Atmosphäre beschleunigen die Wasseraufnahme und Phasentrennung, was bei wieder besserem Wetter zu Startschwierigkeiten oder sogar zu Schäden führt.
Korrosion stellt ein weiteres Problem dar, unabhängig davon, ob E10 eine Phasentrennung aufweist oder nicht. Ethanol greift nicht nur bestimmte Harze, Gummi und Kunststoffe, sondern auch Metalle an. Während viele Kleinmotoren meist keine fein tolerierten Einspritzteile besitzen, werden einige ältere Materialien wie Aluminiumgussteile von Vergasern, Kunststoffschwimmer, Messingdrosselklappen und Gummimembranen durch Ethanol angegriffen.
E10 ist ebenfalls ein wirksames Reinigungsmittel, allerdings nicht im positiven Sinne. Es löst zwar festsitzenden Schmutz im Kraftstoffsystem, setzt ihn aber an empfindlichen Stellen wie den Vergaserdüsen ab, wo die daraus resultierende Verstopfung zu schlechtem Lauf oder zum Abwürgen des Motors führen kann. Der Einbau zusätzlicher Filter in die Kraftstoffleitung kann zwar hilfreich sein, bietet aber wahrscheinlich keinen vollständigen Schutz.
Auch stark beanspruchte, kleinere, luftgekühlte Zweitaktmotoren sind anfällig für Überhitzung. Der relativ hohe Sauerstoffanteil im Ethanol magert das Kraftstoff-Luft-Gemisch ab, was zu einer heißeren Verbrennung mit übermäßiger Hitzeentwicklung führt. Da diese Motortypen weder über elektronische Steuerung noch über Kraftstoffeinspritzung verfügen, erfolgt kein automatischer Ausgleich. Ein weiteres Problem ist die Frühzündung, die der Fahrer bei einem relativ lauten Zweitaktmotor nicht immer gut wahrnimmt. Ohne Klopfsensor kann das Motormanagement das Problem nicht beheben und schwere Schäden verhindern.
Korrosion und Überhitzung können zwar zu mechanischen Ausfällen führen, doch es lauert ein weitaus größeres Problem. Benzinlecks sind nicht nur umweltschädlich, sondern stellen auch eine offensichtliche Gefahr dar. Selbst in geringen Konzentrationen von E10 löst das Ethanol bestimmte Harze auf und greift bestimmte Polymere an, wie sie beispielsweise in älteren Kraftstoffleitungen verwendet werden. Dadurch werden diese spröder und das Leckagerisiko steigt.
JLM Lubricants – ein integraler Bestandteil des E10-Schutzes
Gilbert Groot, Geschäftsführer von JLM, ist ebenfalls der Meinung, dass wir alle unseren Beitrag zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen leisten sollten. Er erläutert jedoch auch, warum Bedenken hinsichtlich der technischen Folgen von E10 das Unternehmen zur Einführung seines neuesten Kraftstoffzusatzes veranlasst haben.
Die E10-Kraftstoffbehandlung von JLM enthält Konservierungsmittel, die den Kraftstoff stabilisieren und die Bildung ätzender Säuren hemmen. Interne Tests haben beispielsweise gezeigt, dass behandelter Kraftstoff, der acht Wochen alt ist, weniger stark verdirbt als unbehandeltes Benzin, das weniger als sieben Tage alt ist.
Die neue E10-Kraftstoffbehandlung verlangsamt zudem den Phasentrennungsprozess. Da Ethanol zudem keine Schmiermittel enthält, bietet die JLM E10-Kraftstoffbehandlung zusätzlichen Schutz für Ventile und Ventilsitze, um diese vor potenziell höheren Temperaturen zu schützen. Dies ist insbesondere dann relevant, wenn Sie die Einstellungen des Kraftstoff-Luft-Gemischs beim Umstieg auf E10 nicht präzise genug anpassen.
Obwohl die JLM E10-Kraftstoffbehandlung ihre Vorteile hat, räumt Herr Groot ein, dass sie vernachlässigte Systeme nicht wiederherstellen kann und Besitzer an älteren Motoren zusätzliche Arbeiten durchführen müssen. Wenn beispielsweise bereits eine Phasentrennung stattgefunden hat, muss zumindest der Kraftstofftank entleert werden. Zusätzlich müssen die Nitrilkautschuke im Kraftstoffsystem durch neuere, ethanolbeständige Materialien wie Viton oder eine geeignete Alternative ersetzt werden. Auch Glasfasertanks müssen ausgetauscht werden, da selbst die JLM E10-Kraftstoffbehandlung die Harze nicht vor der Zersetzung durch Ethanol schützt.
Auch wenn es nicht alle Probleme löst, die Ethanol mit sich bringt, spielt die JLM E10-Kraftstoffbehandlung eine wichtige Rolle in Ihrem Abwehrarsenal und hilft Ihnen, Ihr Kraftstoffsystem und Ihren Motor zu warten und zu erhalten.